Thursday, April 7, 2011

German Evangelical Church (Evangelische Kirche In Deutschland [EKD]) Daily Readings (Evangelium Tag für Tag) For Friday, 8 April (Freitag, 8 April)

from ETfT:

EVANGELIUM TAG FÜR TAG


«Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.» Joh. 6,68







Freitag, 08 April 2011



Freitag der 4. Fastenwoche



Heiligen des Tages : Hl. Beata, Hl. Manegold



Kommentar zum heutigen Evangelium -

Johannes Tauler : „Jesus zog auch zum Fest hinauf..., aber heimlich“



Buch der Weisheit 2,1.12-22.



Sie tauschen ihre verkehrten Gedanken aus und sagen: Kurz und traurig ist unser Leben; für das Ende des Menschen gibt es keine Arznei, und man kennt keinen, der aus der Welt des Todes befreit.

Laßt uns dem Gerechten auflauern! Er ist uns unbequem und steht unserem Tun im Weg. Er wirft uns Vergehen gegen das Gesetz vor und beschuldigt uns des Verrats an unserer Erziehung.

Er rühmt sich, die Erkenntnis Gottes zu besitzen, und nennt sich einen Knecht des Herrn.

Er ist unserer Gesinnung ein lebendiger Vorwurf, schon sein Anblick ist uns lästig;

denn er führt ein Leben, das dem der andern nicht gleicht, und seine Wege sind grundverschieden.

Als falsche Münze gelten wir ihm; von unseren Wegen hält er sich fern wie von Unrat. Das Ende der Gerechten preist er glücklich und prahlt, Gott sei sein Vater.

Wir wollen sehen, ob seine Worte wahr sind, und prüfen, wie es mit ihm ausgeht.

Ist der Gerechte wirklich Sohn Gottes, dann nimmt sich Gott seiner an und entreißt ihn der Hand seiner Gegner.

Roh und grausam wollen wir mit ihm verfahren, um seine Sanftmut kennenzulernen, seine Geduld zu erproben.

Zu einem ehrlosen Tod wollen wir ihn verurteilen; er behauptet ja, es werde ihm Hilfe gewährt.

So denken sie, aber sie irren sich; denn ihre Schlechtigkeit macht sie blind.

Sie verstehen von Gottes Geheimnissen nichts, sie hoffen nicht auf Lohn für die Frömmigkeit und erwarten keine Auszeichnung für untadelige Seelen.



Psalm 34(33),17-18.19-20.21.23.



Das Antlitz des Herrn richtet sich gegen die Bösen, um ihr Andenken von der Erde zu tilgen.

Schreien die Gerechten, so hört sie der Herr; er entreißt sie all ihren Ängsten.

Nahe ist der Herr den zerbrochenen Herzen, er hilft denen auf, die zerknirscht sind.

Der Gerechte muß viel leiden, doch allem wird der Herr ihn entreißen.



Er behütet all seine Glieder, nicht eines von ihnen wird zerbrochen.

Der Herr erlöst seine Knechte; straflos bleibt, wer zu ihm sich flüchtet.





Evangelium nach Johannes 7,1-2.10.25-30.



Danach zog Jesus in Galiläa umher; denn er wollte sich nicht in Judäa aufhalten, weil die Juden darauf aus waren, ihn zu töten.

Das Laubhüttenfest der Juden war nahe.

Als aber seine Brüder zum Fest hinaufgegangen waren, zog auch er hinauf, jedoch nicht öffentlich, sondern heimlich.

Da sagten einige Leute aus Jerusalem: Ist das nicht der, den sie töten wollen?

Und doch redet er in aller Öffentlichkeit, und man läßt ihn gewähren. Sollte der Hohe Rat wirklich erkannt haben, daß er der Messias ist?

Aber von dem hier wissen wir, woher er stammt; wenn jedoch der Messias kommt, weiß niemand, woher er stammt.

Während Jesus im Tempel lehrte, rief er: Ihr kennt mich und wißt, woher ich bin; aber ich bin nicht in meinem eigenen Namen gekommen, sondern er, der mich gesandt hat, bürgt für die Wahrheit. Ihr kennt ihn nur nicht.

Ich kenne ihn, weil ich von ihm komme und weil er mich gesandt hat.

Da wollten sie ihn festnehmen; aber keiner wagte ihn anzufassen, denn seine Stunde war noch nicht gekommen.





Auszug aus der liturgischen Übersetzung der Bibel







Kommentar zum heutigen Evangelium :



Johannes Tauler ( um 1300-1361), Dominikaner in Straßburg

Predigt 12, zum Dienstag vor dem Palmsontag





„Jesus zog auch zum Fest hinauf..., aber heimlich“





Jesus sagte: „Meine Zeit ist noch nicht gekommen, für euch aber ist immer die rechte Zeit... Geht ihr nur hinauf zum Fest; ich gehe nicht zu diesem Fest hinauf, weil meine Zeit noch nicht erfüllt ist“ (Joh 7, 6-8). Was ist das für ein Fest, zu dem unser Herr uns hinaufschickt und das immer stattfindet? Das erhabenste und echteste Fest, das höchste Fest ist das Fest des ewigen Lebens, also die ewige Seligkeit, wo wir von Angesicht zu Angesicht bei Gott sind. Dieses Fest können wir hier auf Erden nicht haben. Das Fest aber, das wir haben können, ist ein Vorgeschmack von jenem, eine Erfahrung der Gegenwart Gottes im Geist durch die Herzensfreude, die uns eine zutiefst innere Empfindung davon vermittelt. Die Zeit, die für uns immer unsere Zeit ist, ist die Zeit, in der wir Gott suchen und der Empfindung seiner Gegenwart nachgehen in all unseren Werken, in unserem Leben, unserem Wollen und unserer Liebe. So sollen wir uns über uns selbst und über alles, was nicht Gott ist, erheben und nur ihn allein in großer Reinheit wollen und lieben, und nichts anderes. Dazu ist jeden Augenblick die richtige Zeit.



Jedermann ersehnt die wahre Freudenzeit des ewigen Lebens, und zwar mit einer natürlichen Sehnsucht; denn alle Menschen wollen natürlich glücklich sein. Aber sich danach zu sehnen, ist nicht genug. Um seinetwillen müssen wir Gott nachgehen, ihn selbst suchen. Viele Menschen möchten gerne einen Vorgeschmack des wahren, großen Festtages haben und klagen darüber, dass er ihnen nicht gewährt wird. Wenn sie an einem Festtag im Gebet diese innere Erfahrung nicht machen und die Gegenwart Gottes nicht spüren, dann betrübt sie das. Sie beten nun weniger und tun das schlecht gelaunt und sagen, sie spürten Gott nicht. So macht sie das Vorhaben und das Gebet verdrossen. Gerade das darf dem Menschen niemals passieren. Wir dürfen niemals ein Werk mit erkaltetem Eifer tun, denn Gott ist dabei immer gegenwärtig, und ist , ohne dass wir es wahrgenommen haben, insgeheim zum Fest bereits erschienen.

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