EVANGELIUM TAG FÜR TAG
«Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.» Joh. 6,68
Donnerstag, 30 Dezember 2010
Donnerstag der Weihnachtsoktav
Die Kirche gedenkt : Hl. Felix I., König David
Donnerstag, 30 Dezember 2010
König David
Die anderen Heiligen des Tages...
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König David
David, Sohn des Isai aus dem Stamm Juda, ein ungewöhnlich gut aussehender junger Mann, war zunächst Hirte, dann Leiter einer Art Freischärlertruppe, was ihm die Aufmerksamkeit und Rivalität von König Saul als Vertreter der traditionellen Ordnungsmacht in Israel einbrachte. Saul holte David an seinen Hof, machte ihn zu seinem Waffenträger, beauftragte ihn mit gefährlichen militärischen Missionen, so den Fehden mit Philistern, wobei David den körperlich weit überlegenen Golath mit der Steinschleider niederstreckte (1. Samuel 17), und versuchte ihn in sein Herrschaftssystem einzubinden durch die Verheiratung mit seiner Tochter (1. Samuel 18). Das Zerwürfnis hielt an, Sauls Nachstellungen entging David mit Hilfe seines Freundes Jonathan und durch Flucht (1. Samuel 19; 21; 22).
Der Prophet Samuel hatte David zum König gesalbt und ihm die Verheißung der Thronübernahme gegeben (1. Samuel 16). David sammelte weitere Freischärler (1. Samuel 22), verheiratete sich mit Abigail, die wegen David ihren Mann verließ und dessen beachtliches Vermögen in die Ehe einbrachte (1. Samuel 25). Gesellschaftliche Legitimation verschaffte er sich in Diensten der Erzfeinde Israels, der Philister, von denen er den Ort Ziklag bei Gath - dem heutigen Qiryt Gat, zu Lehen erhielt als Basis für weitere Plünder-Feldzüge (1. Samuel 27). Aus einer Schlacht der Philister gegen Israel konnte David sich klug heraushalten (1. Samuel 29; 30); als deren Ergebnis waren beiden Kriegsparteien geschwächt und König Saul getötet (1. Samuel 31), so dass der Weg für Davis frei war.
David zog nach Hebron und ließ sich dort von den "den Männern Judas", also den Ältesten der Umgebung, zum König salben (2. Samuel 2, 4). Das Gebiet im Norden des Landes unterstand noch nicht seiner Herrschaft; weitere kämpferische Auseinandersetzungen endeten mit einem Friedensschluss und der Salbung Davids zum König auch durch die Stämme des Nordens. (2. Samuel 5, 3). 1011 v. Chr. war David König von Juda, 1004, im Alter von 30 Jahren, von ganz Israel. Er eroberte Jerusalem und schlug die Philister (2. Samuel 5), wählte sich nun Jerusalem zum Regierungssitz und ließ die Stadt 1002 durch Überführung der Bundeslade auf den Berg Zion (2. Samuel 6) zum religiösen Mittelpunkt werden; die Bundeslade repräsentierte seit der Zeit der Wüstenwanderung Gottes Gegenwart. Unter seiner Regierungszeit wurde das Land nach siegreichen Kämpfen gegen Moabiter, Ammoniter und Edomiter vergrößert und kam zu wirtschaftlicher Blüte.
In seinem Privatleben schreckte er nicht zurück vor Mord und Ehebruch, bekannt ist die Geschichte von der ehebrecherischen Beziehung zu Bathseba und dem Mord an ihrem Mann Uria (2. Samuel 11); den Aufstand einer Rebellentruppe unter Leitung seines Sohne Absalon ließ er blutig niederschlagen, sein Sohn wurde getötet (2. Samuel 15 - 18). Innenpolitisch schuf er eine geordnete Verwaltung auf der Basis einer Volkszählung (2. Samuel 24). Im Konflikt verschiedener Söhne um die Nachfolge bestimmte er seinen Sohn Salomo, den Sohn der Bathseba, zum Thronerben (1. Könige 1).
David hatte mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln taktischer Klugheit, mutiger Entschlossenheit auch in kriegerischen Auseinandersetzungen und Einsatz seines persönlichen Charmes einen machtvollen, geeinten Staat geschaffen, dessen Machtstrukturen sich denen der anderen Staaten angeglichen hatten. Er gilt aufgrund seiner musischen Begabung auch als Autor vieler biblischer Psalmen.
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Freitag, 31 Dezember 2010
Hl. Silvester I.
Die anderen Heiligen des Tages...
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Hl. Silvester I.
Papst
Silvester, geborener Römer, war Papst von 314-335. In seiner Regierungszeit vollzog sich die grundlegende Veränderung im Verhältnis des Christentums zum römischen Staat. Die große Figur in diesem Geschehen war allerdings nicht Silvester, sondern Kaiser Konstantin. In die Zeit dieses Papstes fällt das Konzil von Nizäa, auf dem die Irrlehre des Arius verurteilt und die Gottheit Christi im Sinne der Wesensgleichheit mit dem Vater definiert wurde. Die großen römischen Basiliken: St. Johann im Lateran, St. Peter im Vatikan, St. Paul vor den Mauern, wurden damals gebaut und vom Papst eingeweiht. Seine Volkstümlichkeit verdankt Silvester weniger der Geschichte als der Legende sowie dem Umstand, dass sein Gedenktag mit dem letzten Tag des bürgerlichen Jahres zusammenfällt.
Ende und Anfang
„Es ist das Zeichen des lebendigen Menschen, dass er sich stets von neuem als Anfänger bekennt. Immer wieder glaubt er am Ziel zu sein. Und kaum hat er erreicht, was er erstrebte, da entdeckt er in dem vermeintlichen Ende wieder einen neuen Anfang. Das Leben ist ein ständig neues Beginnen. Niemand soll glauben, dass ihm etwas gelingen oder auf lange Sicht bestehen könne, ohne dass täglich neu damit begonnen und ohne dass es täglich neu begründet wird. Es liegt etwas Großes und Vorwärtstreibendes in der Bereitschaft zu immer neuem Beginnen.“ (Georg Werth)
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Freitag, 31 Dezember 2010
Hl. Katharina Labouré
Die anderen Heiligen des Tages...
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Hl. Katharina Labouré
Cathérine Zoë Labouré war das neunte von 17 Kindern einer Bauernfamilie. Zunächst als Dienstmagd tätig, trat sie 1830 in Paris den == Vinzentinerinnen bei. Diese Berufung hatte sie visionär vorausgesehen: sie träumte von einem kranken Priester, der sie zu einem Kranken rief. Er selbst erwies sich als dieser Kranke. Er verhieß Cathérine, der Dienst an Kranken werde der ihr von Gott zugedachte Platz im Leben sein. Als nach ihrem Eintritt in den Orden ein Bild seines Gründers Vinzenz von Paul sah, erkannte sie diesen als den Priester aus ihrem Traum wieder.
Cathérine hatte Visionen, die einem in der katholischen Welt bis heute sehr weit verbreiteten Medaillon zugrunde liegen: es zeigt Maria auf dem Erdball stehend und aus ihren offenen Händen Strahlenströme der Gnade auf die Erde ausgießend. Auch die Rückseite wurde Cathérine geoffenbart: ein großes "M", darüber ein Kreuz, darunter das mit einer Dornenkrone umfasste Herz Jesu und das vom Schwert durchbohrte Herz von Maria, das Ganze umgeben mit zwölf Sternen. "Wer dieses Medaillon um den Hals trägt, der wird große Gnaden empfangen!" hatte Maria in der Vision versprochen. In der Tat knüpfen sich von Anfang an seltsame und wunderbare Heilungserfahrungen an dieses Medaillon, so dass es im Volksmund schnell "das wundertätige Medaillon" genannt wurde. Mit diesem Medaillon nahm die Marienfrömmigkeit in ganz Europa einen ungeheuren Aufschwung; die Verkündigung des Dogmas der unbefleckten Empfängnis Marias durch Papst Pius IX. 1854 hat auch im Siegeslauf dieser Medaille und der Verbreitung dieser volkstümlichen "Mariologie" ein Motiv.
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Freitag, 31 Dezember 2010
Hl. Melanie
Die anderen Heiligen des Tages...
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Hl. Melanie
Melania war Enkelin der älteren Melania. Ihre Familie war begütert; der Vater war Senator und besaß mitten in Rom einen Palast. Sie war tief beeindruckt von Hieronymus, der während seiner Zeit als Berater und Sekretär des römischen Bischofs Damasus starken geistigen Einfluss hatte und viele junge Leute, vor allem auch Frauen, in seinen Bann zog. Auf Druck der Familie musste sie aber im Alter von 13 Jahren heiraten; ihr Mann Pinianus war 17 Jahre alt. Ihre zwei Kinder starben bei und kurz nach der Geburt, Melania selbst geriet in Lebensgefahr.
Ihr Mann versprach, in Zukunft Melanias Wunsch nach Enthaltsamkeit zu achten. Mehr und mehr zog Melania ihren Mann in ihre Glaubenswelt hinein. Sie verkaufte mit der Zeit ihr Hab und Gut, verschenkten den Erlös an Arme, Kirchen und Klöster. Sie unternahm Pilgerfahrten zu Paulinus von Nola, == Rufinus von Aquileia, Augustinus und Cyrillus in Nordafrika sowie zu den Klöstern in Ägypten, 417 dann zusammen mit ihrem Mann ins Heilige Land. Nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 431 lebte sie als Einsiedlerin in einem Zelt am Ölberg, aus dem schließlich ein Kloster wurde. Bei ihrem Tod besaß die ehedem reichste Frau des römischen Imperiums noch 50 Goldstücke, die sie dem Ortsbischof schenkte.
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Hl. Apollonia Radermecher
Hl. Balthasar
Hl. Kolumba
Hl. Luitfrid
Hl. Melchior
Hl. Silvester
Zum Kommentar des heutigen Evangeliums :
Hl. Bernhard von Clairvaux : „Sie sprach über das Kind zu allen, die die Befreiung Jerusalems erwarteten.“
Erster Brief des Johannes 2,12-17.
Ich schreibe euch, ihr Kinder, daß euch durch seinen Namen die Sünden vergeben sind. Ich schreibe euch, ihr Väter, daß ihr den erkannt habt, der von Anfang an ist. Ich schreibe euch, ihr jungen Männer, daß ihr den Bösen besiegt habt. Ich schreibe euch, ihr Kinder, daß ihr den Vater erkannt habt. Ich schreibe euch, ihr Väter, daß ihr den erkannt habt, der von Anfang an ist. Ich schreibe euch, ihr jungen Männer, daß ihr stark seid, daß das Wort Gottes in euch bleibt und daß ihr den Bösen besiegt habt. Liebt nicht die Welt und was in der Welt ist! Wer die Welt liebt, hat die Liebe zum Vater nicht. Denn alles, was in der Welt ist, die Begierde des Fleisches, die Begierde der Augen und das Prahlen mit dem Besitz, ist nicht vom Vater, sondern von der Welt. Die Welt und ihre Begierde vergeht; wer aber den Willen Gottes tut, bleibt in Ewigkeit.
Psalm 96(95),7-8.9.10.
Bringt dar dem Herrn, ihr Stämme der Völker, bringt dar dem Herrn Lob und Ehre!
Bringt dar dem Herrn die Ehre seines Namens, spendet Opfergaben, und tretet ein in sein Heiligtum!
In heiligem Schmuck werft euch nieder vor dem Herrn, erbebt vor ihm, alle Länder der Erde!
Verkündet bei den Völkern: Der Herr ist König. Den Erdkreis hat er gegründet, so daß er nicht wankt. Er richtet die Nationen so, wie es recht ist.
Evangelium nach Lukas 2,36-40.
Damals lebte auch eine Prophetin namens Hanna, eine Tochter Penuëls, aus dem Stamm Ascher. Sie war schon hochbetagt. Als junges Mädchen hatte sie geheiratet und sieben Jahre mit ihrem Mann gelebt; nun war sie eine Witwe von vierundachtzig Jahren. Sie hielt sich ständig im Tempel auf und diente Gott Tag und Nacht mit Fasten und Beten. In diesem Augenblick nun trat sie hinzu, pries Gott und sprach über das Kind zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten. Als seine Eltern alles getan hatten, was das Gesetz des Herrn vorschreibt, kehrten sie nach Galiläa in ihre Stadt Nazaret zurück. Das Kind wuchs heran und wurde kräftig; Gott erfüllte es mit Weisheit, und seine Gnade ruhte auf ihm.
Auszug aus der liturgischen Übersetzung der Bibel
Kommentar des heutigen Evangeliums :
Hl. Bernhard von Clairvaux (1091-1153), Zisterzienserabt, Kirchenlehrer
2. Homilie über das Hohelied, § 8
„Sie sprach über das Kind zu allen, die die Befreiung Jerusalems erwarteten.“
Du Reis Jesse, Zeichen für alle Völker, „wie viele Könige und Propheten verlangte danach, dich zu sehen, und sie haben nicht gesehen“. Selig, wer in seinem Alter mit der göttlichen Gabe erfüllt wurde, dich zu schauen! Er hat gezittert vor Verlangen, das Zeichen zu sehen; „er hat es gesehen und freute sich“. Nachdem er den Friedenskuss empfangen hatte, konnte er diese Welt verlassen mit friedvollem Herzen, doch nicht ohne zu verkünden, dass Jesus geboren wurde, um ein Zeichen des Widerspruchs zu sein. Und dies hat sich erfüllt: Gerade erschienen, wurde das Zeichen des Friedens zum Widerspruch – durch jene, die statt des Friedens den Hass in sich tragen. Denn er ist „Friede den Menschen guten Willens“. Doch für diejenigen, die das Schlechte wollen, „Stein des Anstoßes“. Herodes „erschrak und ganz Jerusalem mit ihm“. Der Herr kam zu ihm, „doch die Seinen nahmen ihn nicht auf“. Selig die armen Hirten, die für würdig befunden wurden, dieses Zeichen zu sehen, als sie in der Nacht wachten.
In jener Zeit schon verbarg Gott sich vor den Weisen und Klugen, offenbarte sich aber den Demütigen. Zu den Hirten sprach der Engel: „Dies wird für euch ein Zeichen sein“. Für euch ist er es, die Demütigen und Gehorsamen, für euch, die ihr euch nicht hochmütiger Wissenschaft rühmt, sondern die ihr wacht – „Tag und Nacht das Gesetz Gottes betrachtend“. Das wird euer Zeichen sein! Dessen Ankunft die Engel versprachen, den die Völker ersehnten, den die Propheten vorhersagten; jetzt hat Gott es vollbracht und zeigt es euch...
Das ist euer Zeichen, doch das Zeichen für was? Das Zeichen der Vergebung, der Gnade, des Friedens, „eines Friedens, der kein Ende haben wird“. „Das wird euch Zeichen sein: Ein Kind, in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegend.“ Doch Gott ist in ihm und versöhnt in ihm die Welt... Er ist der Kuss Gottes, der Mittler zwischen Gott und den Menschen, Jesus der Mensch und Christus, der lebt und herrscht in Ewigkeit.
(Bibl. Zitate. Jes 11,11; Lk 10,24; Lk 2,30; Joh 8,56; Lk 2,14; Lk 2,34; Joh 1,11; Mt 11,25; Lk 2,12; Ps 1,2; Jes 9,6; 1Tim 2,5)
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