Sunday, January 30, 2011

German Evangelical Daily Readings (EVANGELIUM TAG FÜR TAG) For Sunday, 30 January (Sonntag, 30 Januar)

From:  http://www.evangeliumtagfuertag.org/



EVANGELIUM TAG FÜR TAG


«Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.» Joh. 6,68







Sonntag, 30 Januar 2011



4. Sonntag im Jahreskreis



Heute: 4. Sonntag im Jahreskreis



Zum Kommentar des heutigen Evangeliums :

Johannes Tauler : „Selig die Trauernden, denn sie werden getröstet werden“





Buch Zefanja 2,3.3,12-13.



Sucht den Herrn, ihr Gedemütigten im Land, die ihr nach dem Recht des Herrn lebt. Sucht Gerechtigkeit, sucht Demut! Vielleicht bleibt ihr geborgen am Tag des Zornes des Herrn. Und ich lasse in deiner Mitte übrig ein demütiges und armes Volk, das seine Zuflucht sucht beim Namen des Herrn. Der Rest von Israel wird kein Unrecht mehr tun und wird nicht mehr lügen, in ihrem Mund findet man kein unwahres Wort mehr. Ja, sie gehen friedlich auf die Weide, und niemand schreckt sie auf, wenn sie ruhen.



Psalm 146,7.8-9.10.



Recht verschafft er den Unterdrückten, den Hungernden gibt er Brot; der Herr befreit die Gefangenen.

Der Herr öffnet den Blinden die Augen, er richtet die Gebeugten auf.

Der Herr beschützt die Fremden und verhilft den Waisen und Witwen zu ihrem Recht. Der Herr liebt die Gerechten, doch die Schritte der Frevler leitet er in die Irre.

Der Herr ist König auf ewig, dein Gott, Zion, herrscht von Geschlecht zu Geschlecht. Halleluja!





Erster Brief des Apostel Paulus an die Korinther 1,26-31.



Seht doch auf eure Berufung, Brüder! Da sind nicht viele Weise im irdischen Sinn, nicht viele Mächtige, nicht viele Vornehme, sondern das Törichte in der Welt hat Gott erwählt, um die Weisen zuschanden zu machen, und das Schwache in der Welt hat Gott erwählt, um das Starke zuschanden zu machen. Und das Niedrige in der Welt und das Verachtete hat Gott erwählt: das, was nichts ist, um das, was etwas ist, zu vernichten, damit kein Mensch sich rühmen kann vor Gott. Von ihm her seid ihr in Christus Jesus, den Gott für uns zur Weisheit gemacht hat, zur Gerechtigkeit, Heiligung und Erlösung. Wer sich also rühmen will, der rühme sich des Herrn; so heißt es schon in der Schrift.



Evangelium nach Matthäus 5,1-12.



Als Jesus die vielen Menschen sah, stieg er auf einen Berg. Er setzte sich, und seine Jünger traten zu ihm. Dann begann er zu reden und lehrte sie. Er sagte: Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich. Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden. Selig, die keine Gewalt anwenden; denn sie werden das Land erben. Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden satt werden. Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden. Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen. Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden. Selig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihnen gehört das Himmelreich. Selig seid ihr, wenn ihr um meinetwillen beschimpft und verfolgt und auf alle mögliche Weise verleumdet werdet. Freut euch und jubelt: Euer Lohn im Himmel wird groß sein. Denn so wurden schon vor euch die Propheten verfolgt.



Auszug aus der liturgischen Übersetzung der Bibel







Kommentar des heutigen Evangeliums :



Johannes Tauler ( um 1300-1361), Dominikaner in Straßburg

Predigt 71, zu Allerheiligen





„Selig die Trauernden, denn sie werden getröstet werden“





„Als er die vielen Menschen sah, stieg er auf einen Berg... dann begann er zu reden und lehrte sie.“ Der Berg, auf den Jesus stieg, war seine eigene Glückseligkeit und seine Einheit im Wesen mit dem Vater. Scharen von Menschen folgten ihm, nämlich die große Zahl der Heiligen, deren Fest wir heute feiern. Sie alle folgten ihm nach, jeder entsprechend der Berufung, in die ihn Gott gerufen hatte. Darin müssen wir sie nachahmen: jeder muss vor allem darauf achten, wozu er berufen ist, um sicher sein zu können, wozu ihn Gott beruft. Dann muss er diesem Ruf folgen.



Auf dem Berg ergriff Jesus das Wort und verkündete die acht Seligpreisungen. „Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich.“ Hier ist in erster Linie die Tugend der geistigen Armut gemeint, weil sie Anfang und Voraussetzung aller Vollkommenheit ist. Von welcher Seite aus man das Problem auch betrachtet, es geht immer darum: Wenn Gott sein Werk in der Tiefe des Menschenherzens vollbringen soll, dann muss sein Innerstes entblößt, entbunden, frei, arm und abgeschnitten sein von allem Eigenen. Es muss befreit sein von jeglicher persönlichen Bindung. Nur dann kann Gott sich darin zu Hause fühlen...



„Selig die Sanftmütigen; denn sie werden das Land erben.“ Das ist der nächste Schritt; denn durch echte Armut wird man zwar frei von Fesseln; aber mit Sanftmut dringt man weiter in die Tiefe vor, und alle Bitterkeit, Reizbarkeit, Unbesonnenheit verliert sich... Für den Sanftmütigen ist nichts bitter. Für solche, die gut sind, ist doch auch alles gut: das Gute kommt aus ihrem guten und reinen Innersten... Der Sanftmütige erbt das Land, er lebt in Frieden, was immer ihm auch zustößt. Wenn du dich nicht sanftmütig verhältst, verlierst du diese Tugend und damit deinen Frieden, und man wird dich einen Griesgram nennen können und dich mit einem bissigen Hund vergleichen.



„Selig die Trauernden...“ Wer sind die Trauernden? Einmal sind es solche, die leiden; zum anderen sind es Menschen, die wegen ihrer Sünden traurig sind. Die echten Freunde Gottes – und damit die glücklichsten von allen – haben aufgehört, wegen ihrer Sünden traurig zu sein... Und doch ist ihnen Traurigkeit nicht fremd: sie sind traurig wegen der Sünden und Fehler ihres Nächsten... So trauern die wahren Freunde Gottes wegen der Verblendung der Welt und ihrer Sündennot.



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