EVANGELIUM TAG FÜR TAG
«Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.» Joh. 6,68
Montag, 03 Januar 2011
Montag der 2. Woche nach Weihnachten
Die Kirche gedenkt : Hl. Genoveva
Montag, 03 Januar 2011
Hl. Genoveva
Die anderen Heiligen des Tages...
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Hl. (Genoveva) Geneviève
Patronin von Paris
* um 422 in Nanterre in Frankreich
† 502 in Paris in Frankreich
Geneviève war das Kind armer Bauern, ihr Vater hatte den römischen Namen Severus, ihre Mutter den griechischen Gerontia. Die Legende läßt Engel über der Wiege des neugeborenen Kindes singen. Im Alter von sieben Jahren erlebte Geneviève in der heimatlichen Kirche in Nanterre zwei Wanderbischöfe, die - unterwegs nach England - Zwischenstation machten und predigten. Einer der beiden war Germanus von Auxerre; er erkannte in der Siebenjährigen die Heilige, gab ihr - mit dem Hinweis, es statt Gold und Perlen zu tragen - ein kupfernes Medaillon mit dem Kreuzzeichen und weihte sie für ein heilig zu führendes Leben.
Ihre durch ungerechte Vorwürfe erblindete Mutter heilte Geneviève mit Wasser, später wirkte sie Wunder gegen viele Arten von Erkrankungen, offensichtlich besonders wirksam auch gegen Formen der Besessenheit; Bischof Germanus musste deshalb die gegen sie erhobenen Verleumdungen, sie sei Zauberin, zurückweisen. Mit fünfzehn Jahren legte sie das Gelübde der Jungfräulichkeit ab. 16-jährig ging sie nach dem frühen Tod ihrer Eltern zu einer Tante nach Paris und lebte im Dienst an Armen und Kranken. Als sie vor Erschöpfung zu sterben drohte, berichtete sie nach ihrer Genesung, Engel hätten sie bis vor Gottes Angesicht getragen.
Genevièves Gebet soll die Stadt Paris vor den Hunnen gerettet haben: Als Attila 451 auf Paris marschierte, sammelte sie der Legende nach Frauen zum Gebet und feuerte in einer leidenschaftlichen Predigt die Männer an, Maßnahmen zur Verteidigung zu ergreifen. Doch die Geängstigten, vor allem die Männer, wollten Geneviève steinigen, ja sogar in den Fluss werfen. Die Frauen jedoch ließen sich von der Jungfrau umstimmen und knieten nieder, um mit ihr zu beten. Das Wunder geschah: die Hunnen wichen zurück und umgingen die Stadt, um sich nach Orléans zu wenden - gerade dorthin, wohin die Bevölkerung hatte fliehen wollen. In der Schlacht bei den Katalaunischen Feldern wurden dann die Asiaten besiegt.
Bei einer späteren Belagerung der Stadt durch die letzten römischen Truppen rettete Geneviève die Bevölkerung vor dem Hungertod: es gelang ihr, mit Schiffen aus der Stadt zu entkommen. Zwei Drachen, die an einer Seine-Biegung den Schiffen den Untergang androhten, wurden durch ihr Gebet für immer vertrieben; mit reich beladenen Schiffen kehrte Geneviève zurück und konnte allen das Notwendige austeilen. Zur Verbreitung des Christentums soll sie beigetragen haben, indem sie Chlodwig I., den Herrscher der Franken, und mit ihm das gesamte Volk, bekehrte.
Ihre große Nächstenliebe wirkte nach den Legenden viele Heilungen und hilfreiche Taten: Geneviève rettete einen vierjährigen Knaben aus einem Brunnen; mit ihrem Pallium, das sie über ihn warf, erwachte er zum Leben. Beim Bau der Kirche von St-Denis ging den Bauleuten das Getränk aus, sie ließ den Kelch holen, der sich auf ihr Gebet hin füllte und gefüllt blieb, bis der Bau vollendet war. Eine Kerze hatte ihr ein Teufel ausgeblasen, ein Engel aber wieder angezündet; auch wenn Kerzen beim Kirchgang oder in ihrer Kammer erloschen, entzündeten sie sich wieder, wenn Geneviève sie in die Hand nahm. Partikel ihrer Kerzen bewirkten Heilungen. Als der Merowinger Childerich die Stadttore schließen ließ, damit Geneviève die Gefangenen nicht befreie, eilte sie herbei, die Tore öffneten sich von selbst, und die Schlüssel blieben in ihrer Hand.
Geneviève wurde in der späteren Abteikirche Église de Sainte-Geneviève begraben. Auch nach ihrem Tode ereigneten sich noch zahlreiche Wunder an ihrer Grabstätte. Als im Jahre 1129 in Frankreich eine bisher unbekannte Fieberkrankheit auftrat, bei welcher menschliche Heilkunst versagte, wandte man sich an die Schutzheilige um Fürsprache - angeblich wurden alle, die gläubig ihre Reliquien berührten, geheilt. Ludwig XV. ließ ihr zu Ehren 1764 eine neue Kirche errichten, die 1791 von der Konstituierenden Versammlung benutzt und im Zuge der Französischen Revolution zum Panthéon umgebaut wurde, der Totengedenkstätte für hochrangige französische Persönlichkeiten.
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Montag, 03 Januar 2011
Hl. Adula
Die anderen Heiligen des Tages...
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Hl. Adula
Klostergründerin, Äbtissin in Pfalzel
* 660 / 675 im Mosel-Maas-Raum
† nach 732 in Pfalzel bei Trier in Rheinland-PfalzKlostergründerin, Äbtissin in Pfalzel
* 660 / 675 im Mosel-Maas-Raum
† nach 732 in Pfalzel bei Trier in Rheinland-Pfalz
Adula war wohl die Tochter der Irmina von Öhren - andere Quellen nennen sie die Tochter des Frankenkönigs Dagobert II. und der Irmina von Trier. Sie war mit einem Edelmann verheiratet, wurde aber früh Witwe und lebte dann ganz dem Gebet und den Werken der Nächstenliebe. Sie gründete in einem spätrömischen Palast das Frauenkloster Pfalzel bei Trier, und wirkte als dessen erste Äbtissin. Sie lernte Bonifatius kennen, dem sie ihren Enkel Gregor von Pfalzel anvertraute, der ihn zunächst begleitete und später Abt in Utrecht wurde.
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Zum Kommentar des heutigen Evangeliums :
Jacques Bénigne Bossuet : "Seht das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt"
Erster Brief des Johannes 2,29.3,1-6.
Wenn ihr wißt, daß er gerecht ist, erkennt auch, daß jeder, der die Gerechtigkeit tut, von Gott stammt. Seht, wie groß die Liebe ist, die der Vater uns geschenkt hat: Wir heißen Kinder Gottes, und wir sind es. Die Welt erkennt uns nicht, weil sie ihn nicht erkannt hat. Liebe Brüder, jetzt sind wir Kinder Gottes. Aber was wir sein werden, ist noch nicht offenbar geworden. Wir wissen, daß wir ihm ähnlich sein werden, wenn er offenbar wird; denn wir werden ihn sehen, wie er ist. Jeder, der dies von ihm erhofft, heiligt sich, so wie Er heilig ist. Jeder, der die Sünde tut, handelt gesetzwidrig; denn Sünde ist Gesetzwidrigkeit. Ihr wißt, daß er erschienen ist, um die Sünde wegzunehmen, und er selbst ist ohne Sünde. Jeder, der in ihm bleibt, sündigt nicht. Jeder, der sündigt, hat ihn nicht gesehen und ihn nicht erkannt.
Psalm 98,1.3-4.5-6.
[Ein Psalm.] Singet dem Herrn ein neues Lied; denn er hat wunderbare Taten vollbracht. Er hat mit seiner Rechten geholfen und mit seinem heiligen Arm.
Er dachte an seine Huld und an seine Treue zum Hause Israel. Alle Enden der Erde sahen das Heil unsres Gottes.
Jauchzt vor dem Herrn, alle Länder der Erde, freut euch, jubelt und singt!
Spielt dem Herrn auf der Harfe, auf der Harfe zu lautem Gesang!
Zum Schall der Trompeten und Hörner jauchzt vor dem Herrn, dem König!
Evangelium nach Johannes 1,29-34.
Am Tag darauf sah er Jesus auf sich zukommen und sagte: Seht, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt. Er ist es, von dem ich gesagt habe: Nach mir kommt ein Mann, der mir voraus ist, weil er vor mir war. Auch ich kannte ihn nicht; aber ich bin gekommen und taufe mit Wasser, um Israel mit ihm bekanntzumachen. Und Johannes bezeugte: Ich sah, daß der Geist vom Himmel herabkam wie eine Taube und auf ihm blieb. Auch ich kannte ihn nicht; aber er, der mich gesandt hat, mit Wasser zu taufen, er hat mir gesagt: Auf wen du den Geist herabkommen siehst und auf wem er bleibt, der ist es, der mit dem Heiligen Geist tauft. Das habe ich gesehen, und ich bezeuge: Er ist der Sohn Gottes.
Auszug aus der liturgischen Übersetzung der Bibel
Kommentar des heutigen Evangeliums :
Jacques Bénigne Bossuet (1627 - 1704), Bischof von Meaux
Erwägungen über die Geheimnisse; 24. Woche; 2. Erwägung
"Seht das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt"
Seht es an, dieses Gotteslamm, das Jesaja im Geiste gesehen hat, und es darstellte als „das Lamm, das seinen Mund nicht nur nicht auftat angesichts seiner Scherer“, sondern auch seiner Schlachter, und sich „zum Schlachten“ führen ließ (vgl. Jes 53, 7).; das Lamm also, das Jeremia sah und in seiner Person darstellte, als er sagte: „Ich selbst war wie ein zutrauliches Lamm, das zum Schlachten geführt wird...“ (Jer 11, 19). Hier ist es, dieses Lamm: so zart, so einfach, so geduldig, ohne Künstelei, ohne Trug, dieses Lamm, das für alle Sünder geopfert wird. Zeichenhaft geopfert ist es schon lange, und man kann wahrhaftig sagen, dass es „getötet und dem Tod übereignet wurde seit Anbeginn der Welt“ (Offb 13. 8 Vulg.).
Es wurde hingeschlachtet im gerechten Abel. Und als Abraham seinen Sohn opfern wollte, begann er bildhaft das, was in Jesus Christus vollendet werden sollte. Und man sieht an ihm auch jenes in Erfüllung gehen, was die Brüder Josephs begonnen haben: Jesus wurde gehaßt, verfolgt, zu Tode gehetzt durch seine Brüder; er wurde verkauft in der Gestalt Josephs, in die Zisterne geworfen, das heißt: dem Tod überantwortet. Er war mit Jeremias im tiefen See, mit den Jünglingen im Feuerofen, mit Daniel in der Löwengrube. Ihn hat man im Geiste bei allen Opfern dargebracht. Er war im Opfer, das Noah darbrachte, als er die Arche verließ und als er im Regenbogen den Bund des Friedens erblickte; in dem, was die Patriarchen auf den Bergeshöhen, in dem, was Mose und das gesamte Gesetz im Bundeszelt und später im Tempel opferten: und indem er immer wieder bildhaft geopfert wurde, kommt er nun, um es in Wahrheit zu werden.
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